Tagebuch des werdenden Vaters (und zwar Alles vor der Geburt)
(sozusagen ein Blog in altmodisch, denn das Neueste steht hier doch glatt unten am Ende) ;-)

19.08.2005 (Rückblick)
Richtig gelesen...wir sind auf dem besten Wege, bald mit drei Bitzis im Haus zu sein...
Und heute fange ich also mit dem Schreiben eines Tagebuches und einer Dokumentation an, wie sich unser Leben in den nächsten Monaten verändern wird. Eigentlich wollte ich gestern nur rausfinden, ab wann eine werdende Mutter die Bewegung des Kindes in ihr spüren kann, weil Simone sich das gefragt hat. Das rauszufinden, dazu hat es aber nicht gereicht, da ich auf einer sehr interessanten Seite hängen geblieben bin. Da hatte endlich mal ein Vater eines erstgeborenen Kindes das ganze Spektrum seiner Erlebnisse von der ersten Nachricht der Schwangerschaft bis neun Monate nach der Geburt festgehalten.
Als ich Simone abends davon berichtete, bekam ich von ihr direkt den Auftrag, so etwas doch auch zu machen und da ich eh schon mit dem Gedanken gespielt hatte, versuche ich jetzt einfach mal damit zu beginnen. Fangen wir doch einfach mal mit dem Anfang der Geschichte an...
Über das 'wie es passiert ist' möchte ich nicht mehr sagen, als dass wir im Nachhinein sehr genau wissen wann, wo und wie das kleine Wunder der Befruchtung stattgefunden hat. :-) Es war jedenfalls der laue Sonntagabend des 3.7., an dem alles seinen Lauf nahm.
Haltet mich ruhig alle für bescheuert (wenn ihr das nicht eh tut), aber als wir den Sonntag drauf so langsam zum Sommerurlaub in Richtung New York unterwegs waren, überkam mich auf einmal das Gefühl, dass Simone eventuell schwanger sein könnte. Dazu muss man sagen, dass wir einen Plan geschmiedet hatten, dass wir ES ab Juli ruhig probieren könnten. Simone hatte schon seit mindestens zwei Jahren die Pille abgesetzt (wir hatten mal gelesen, dass es laaaange dauern kann, bis das Kinderkriegen wieder funktioniert, nachdem FRAU jahrelang immer die Pille genommen hat - deshalb schon frühzeitig unser Entschluss, die Verhütung anders zu regeln - nur schon mal vorsorglich). Simones Gesicht kann man nicht beschreiben, ebenso wenig wie bei mir den Grund, warum ich daran seit dem ersten Verdachtsmoment so überzeugt geglaubt habe. Natürlich hat sie es immer sofort als Spinnerei abgetan, wenn ich mal wieder darauf zu sprechen kam (und das war sehr regelmäßig). ;-)
Als es dann zum Sixflags Achterbahnpark nach Jackson, NJ ging, fragte ich sie wieder eindringlich, ob sie das dem Kind wirklich zumuten wollte (zumal das Achterbahnfahren für Schwangere als verboten gilt - aber vielleicht betrifft das erst die Zeit ab einer bestimmten Entwicklungsstufe). Na jedenfalls waren wir also auf jeder einzelnen Bahn in dem Park und da sind wirklich ein paar Knaller dabei. (siehe: Sixflags-Great Adventure ) Zum Glück (im Nachhinein) war die höchste und schnellste Bahn der Welt, die Kingda Ka wegen technischer Probleme seit Wochen außer Betrieb. Wer weiß, ob das dem Kleinen letztlich nicht doch was getan hätte... Aber natürlich ignorierte Simone all meine Warnungen und langsam reifte in ihr wohl der Gedanke, dass ein Sanatorium für mich vielleicht doch besser gewesen wäre, als ein USA-Urlaub.
Es gingen ein paar weitere Tage ins Land - wir waren mittlerweile fest in Manhattan angekommen - und Simones Termin für ihre Tage kam näher. Bislang hatte sie die Tage immer alle 28 Tage wie ein Uhrwerk bekommen (und wurde trotzdem jedesmal wieder völlig davon überrascht...fragt nicht... ;-)) ). Diesmal aber war es anders. Natürlich schob Simone die Tatsache der Verspätung prompt auf mich und meine ständige Schwätzerei von der Schwangerschaft, aber wir vereinbarten trotzdem, einen Test zu machen wenn ihre Regel vier Tage überfällig bleiben sollte. Donnerstag, den 21. Juli war es also so weit. Immer noch machte Simones Körper keinerlei Regel-Anstalten, also gingen wir über Tag zum lokalen CVS-Drogeriemarkt und besorgten gleich zwei Schwangerschaftstests. Erwartungsfroh missbrauchte Simone dann unseren Zahnputzbecher und ich durfte nach Zusammenbau ganz nach Anleitung den Test durchführen. Spannende Sekunden später blinkte die Berechnungsanzeige nicht mehr und im Display des Gerätes, das eigentlich eher wie ein Fieberthermometer aussah stand 'PREGNANT', ganz ohne das NON, das Simone zusätzlich erwartet hatte. :-))) Bingo.
22.08.2005 (Rückblick fortgesetzt)
So richtig überrascht waren wir wegen der Vorgeschichte natürlich nicht mehr. Aber ich muss sagen, dass das für mich ab Sekunde eins schon eine Veränderung darstellte. Während Simone dem Test erstmal noch misstraute (sie machte später auch noch den zweiten Test, der in der Packung war. ;-) ), war für mich damit alles erst einmal geklärt. Am nächsten Tag brachten wir die frohe Kunde schon per Telefon nach Hause und Simone machte direkt einen Arzttermin für den Tag der Rückkehr aus - schließlich fehlte ihr offenbar immer noch der wissenschaftliche Beweis eines Fachmanns. Na ja - Simone traut halt der modernen Technik nicht immer.
Die folgenden Tage in Manhattan waren davon geprägt zu sinnieren, was wir dem Baby schon mal von dort verpassen könnten, damit es passend zur Erkenntnis aus NY auch ein wenig NY-Style an sich tragen würde. Letztlich haben wir einige Strampler mit NY-Emblems erstanden und hoffen natürlich, dass alles gut geht und das Baby sie irgendwann auch wirklich tragen kann. Auch ein Effekt war, dass man plötzlich überall werdende Mamis sah. Irgendwie schienen die sich abgesprochen zu haben. Seltsam, seltsam. Ab Tag eins trat aber auch die Sorge um das Wohlergehen des Kindes ein. Wir suchten sofort ein Internet-Cafe, um uns die wichtigsten Erstinformationen zur Schwangerschaft einzuholen. Wie soll sich Simone jetzt verhalten? Was soll sie essen? Was darf sie überhaupt noch und was nicht mehr? Was braucht der Körper jetzt verstärkt? All diese Dinge. Mit einem Grundstock an Infos ging es dann durch die restlichen Tage in NY und anschließend ab nach Hause.
25.08.2005 (Rückblick fortgesetzt)
Na ja - also noch bevor es zurück ging, machte Simone dann wie gesagt 'zur Sicherheit' auch noch Test Nummer zwei aus der gekauften Packung, denn ein Test als solches hat ja auch nur eine Trefferquote von 99%. Das Ergebnis dürfte jedem klar sein und anschließend fand sich Simone wohl auch langsam damit ab, dass das Baby ernsthaft unterwegs war. :-) Schon in den USA hatten wir übrigens zugesehen, dass Simone ihre täglichen Rationen an Folsäure und Eisen sowie Magnesium bekam, was neben zahlreichen Vitaminen wohl das Wichtigste für Klein-Bitzi sein sollte. Zum Glück herrscht gerade in New York so ein Gesundheitswahn, dass es kein Problem war, diverse angereicherte Wässerchen zu erstehen, die genau diese Zwecke bedienten. Organic Food sei dank, auch wenn man in den Riesen-Märkten der Whole Foods Kette nicht mal ne Coca Cola fand, wenn's um Gesundheit geht, bekam man da wirklich alle Wünsche erfüllt. Und die Märkte gab es an jeder zweiten Ecke, weit häufiger als normale Ketten wie Wal-Mart und Co.
Natürlich stellte sich jetzt vor dem Rückflug die Frage, wie das Kleine den langen Flug wohl überstehen mag und irgendwie hat man dann schnell die Gedanken an allerlei Warnhinweise, was Schwangerschaft und Fliegen angeht im Kopf. Nicht dass man sich schon jemals aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt hätte, aber irgendwie hat man es im Kopf, das 'Schwangere sollen nicht fliegen'. Nach kurzer Recherche waren aber die Warnungen relativiert (link) . Fliegen ist schon okay für das Kleine - mal ehrlich, nach den ganzen Achterbahnen, was macht da schon so ein mickriger Interkontinentalflug? ;-) Also ging es sorgenfrei ab zum JFK-Airport und dann nach Hause. Für die Fahrt dorthin hatten wir einen Shuttlebus gebucht, was sich als weitere Herausforderung für Babybitz herausstellte. An dem Typen, der den Karren fuhr, ist absolut ein Stock Car Fahrer verloren gegangen. Dagegen war jeder Rollercoaster die reinste Erholung. Wir saßen hinter dem Fahrer in Reihe zwei dieses 9-Mann-Vans und von hinten kamen immer so Bemerkungen wie, 'wenn man jetzt schwanger ist, dann war's das' usw. Natürlich wussten die anderen im Bus nichts von unserem Glück, aber dennoch, ich habe ähnlich gedacht...und mir wieder neue Sorgen gemacht, dass da was dran sein könnte. Simone habe ich natürlich beruhigt, dass das alles halb so schlimm sei. Donnerstags nachmittags ging also die LTU Maschine zurück nach Düsseldorf mit uns an Bord. Freitag morgens sind wir dann auch erfolgreich gelandet und nach Ablieferung der Urlaubssachen zu Hause sofort zu Simones Frauenarzt. Der hat die beiden vorangegangenen Schnelltest nach ein paar Untersuchungen bestätigt und bescheinigt, dass nichts an dem Kleinen auffällig wäre. Beruhigt und entspannt ging es demnach Heim zum Wieder-Einleben.
Tags darauf waren bei Simone aber plötzlich braunrote Schmierblutungen aufgetreten. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Eine fixe Suche im Internet brachte wenig präzise Ergebnisse. Von 'Anzeichen für Frühgeburt' bis hin zu 'völlig normal und harmlos' gingen die Suchergebnisse. Ohne lang zu fackeln ging es sofort zum Krankenhaus. Dort gab es dann ein Ultraschalluntersuchung auf der auch ein Schatten zu sehen war (ich durfte dabei sein), der wohl ein Fruchtsäckchen darstellen sollte (Der Ausdruck Fruchtsäckchen ist für mich immer noch reichlich befremdlich. Irgendwie hört sich das in meinen Ohren nicht nach Baby an und passt deswegen nicht - genau wie der Ausdruck Frucht für den Fötus in frühem Entwicklungsstadium - wir sind doch kein Obst...). Die Aussagen der jungen türkischen Ärztin waren ruhig aber nicht beruhigend. Die Blutungen wären ein Zeichen für eine drohende Frühgeburt. Viel Ruhe halten und erhöhte Magnesiumsversorgung waren für Simone angesagt und dann musste man halt abwarten, ohne aktiv etwas tun zu können. Dieses Gefühl, machtlos der Situation ausgeliefert zu sein machte mich schon auf eine Art fertig. Gerade hatten wir uns noch über alle Maßen gefreut und schon stand quasi alles wieder auf der Kippe. Mit der verordneten Ruhe und dem zusätzlichen Magnesium sollten die Erscheinungen innerhalb von zwei, drei Tagen wieder verschwinden hieß es. Aber Simones Körper wusste das wohl nicht und je länger die Symptome anhielten, umso mehr Sorgen machte ich mir (und Simone auch, das merkte ich). Wir trauten uns nicht wirklich über den möglichen Fall des Verlustes zu sprechen, auch wenn wir uns von Beginn einig waren, dass wir bei Komplikationen sofort wieder neu versuchen wollten. Aber eigentlich wollte ich ja nicht einfach irgendeinen Versuch durchbringen, sondern genau das Baby irgendwann in den Armen halten, das wir uns so gewünscht hatten und das so toll mitgespielt hatte. Ich hatte Simone nichts davon erzählt, dass ich in einigen Foren immer wieder von Frauen gelesen hatte, bei denen diese ersten Symptome zum Verlust des Kindes geführt hatten. Stattdessen berichtete ich ihr immer von denen, die anschließend eine völlig normale Geburt erleben durften und auch nur von den harmlosen Gründen, die diese Blutungen haben konnten. Jeder Tag mehr mit diesen Blutungen ließ bei mir die Angst anschwellen, dass es Babybitz Nummer Eins nicht schaffen könnte. Meine Gedanken kreisten mehr oder minder den ganzen Tag um Simone und das Kleine. Und erst nach über einer Woche ebbten die Blutungen ab - was allerdings immer noch nicht die offizielle Entwarnung ergab. Erst der anschließende Termin beim Frauenarzt gab wieder Gewissheit - dem Kleinen geht es immer noch gut und alles läuft nach Plan. Was das für eine erste Erleichterung bedeutete, kann ich kaum in Worte fassen. Die Anspannung ist aber auch bis heute noch nicht völlig gewichen und ich sehe schon auch weiterhin mit gemischten Gefühlen dem nächsten Arzttermin Anfang September entgegen.
25.08.2005 (aktuell)
So - drumherum hat sich auch schon einiges getan. Die meisten Leute wissen von der Tatsache, dass bei uns Nachwuchs unterwegs ist und die, die es nicht wissen, die mögen mir noch verzeihen, wenn sie es erst hier erfahren. Bei einigen wollen wir es noch persönlich sagen und hatten einfach noch keine Chance dazu. Mittlerweile kennen Simone und ich die meisten Insider-Babymärkte zumindest schon mal von einem Antrittsbesuch her. Eine klare Vorstellung über den zu erstehenden Kinderwagen gibt es heute, ebenso wie den Beschluss, welches Babyzimmer es werden soll. Zunächst einmal muss ich natürlich mein Zimmer im Haus räumen/verlegen, was ich wohl in den Herbstferien durchziehen werde. Ist ja auch durchaus sinnvoll, wenn Simone, sollte sie denn in absehbarer Zeit wieder arbeiten, ihr Arbeitszimmer direkt neben dem Babyzimmer hat. Das Babyzimmer haben wir nach tagelanger erfolgloser Suche in ca. 200 Möbelhäusern und Babymärkten ;-) bei Ostermann in Bottrop gefunden. Das Janosch-Zimmer hat uns beiden auf Anhieb gefallen und gleich alle Alternativen um Längen abgehängt. Das soll es also sein. Der Kinderwagen stand schon vorher fest. Unbeeinflusst von Heidi Klum, Sex and the City oder sonstwas bin ich direkt bei der ersten Internetsuche über den Namen Bugaboo gestolpert. Der hat mich vom ersten Moment schon von dem her, was man so sehen und lesen konnte, überzeugt. Simone kann sich immer wenig unter einem Bild oder Bericht vorstellen, also haben wir das Teil mal live besichtigt und nach Sichtung einiger Alternativmodelle einstimmig beschlossen, dass es der Bugaboo Cameleon werden soll.
Natürlich bestimmt nicht erst seit Tag eins der feststehenden Schwangerschaft die Suche nach Namen unsere Gedanken rund um das Baby. Erst einmal steht noch nicht zu 100% fest, dass es nicht doch Zwillinge werden. (Immerhin sind Simones sowie meine Mutter auch Zwillinge und wir je die übersprungene Generation...) Außerdem suchen wir noch aktiv nach Jungen- und Mädchennamen, die uns gefallen, da die Bestimmung des Geschlechts ja noch in der Zukunft liegt. Vielleicht hat ja jemand einen Vorschlag zu machen. Dann könnt ihr euch gerne im Forum auslassen, was für Alternativen ihr seht. Wir freuen uns schon auf eure Vorschläge. Den Mädchennamen Nummer eins haben wir übrigens schon gefunden, alles weitere ist noch 'to be defined'. ;-) Also - raus mit den Namen.
04.09.2005
Morgen ist es also soweit. Der nächste Arzttermin steht an und ich werde Simone diesmal auch begleiten (wie hoffentlich alle nächsten male auch). Wenn ich die Entwicklung mal so ein wenig laienhaft beurteilen will anhand der Dinge, die man offensichtlich sehen kann, so entspringt Simones mittlerweile sichtbar größerer Bauchumfang wohl hoffentlich der Tatsache, dass es mit Babybitz' Entwicklung gut aussieht. :-) Auch wenn Simone es nicht gerne hört, dass sie schon runder wird und bestimmt auch schon ein paar Pfund zugelegt hat, nur jemand, der sie nicht kennt, würde noch sagen, dass man die Schwangerschaft noch gar nicht sieht. So langsam freundet sich Simone glaube ich auch mit dem Gedanken an, dass der Bauch halt einfach zur Schwangerschaft dazu gehört. Samstag beim Real-Markt haben wir Michael und Patty getroffen, die beide früher noch beim FC Taxi mit von der Partie waren. Die zwei haben mittlerweile eine süße Tochter, die, wenn ich es mir richtig gemerkt habe, etwa 13 Monate alt ist. Die brandheißen Infos der jungen Eltern waren für Simone und mich natürlich wieder sehr wertvoll, hat man doch immer noch 1000 offene Fragen (und die Zahl der Fragen nimmt mit der Zahl der erhaltenen Antworten nie ab). Nochmals zu dem Arzttermin Montag Abend - ich habe ja immer noch eine kleine Hoffnung, dass es am Ende doch Zwillinge werden, habe ich doch im Internet mehrfach gelesen, dass der Zeitpunkt, an dem man das sicher ausschließen kann, gar nicht so früh liegt, wie Simones letzter Arztbesuch. Mir ist durchaus bewusst, dass erst die Zwillingsschwangerschaft und der spätere Umgang mit zwei Babies für alle Beteiligten, vor allem aber für die Mutter, schon eine erhebliche Mehrbelastung darstellt, aber irgendwie finde ich den Gedanken an Zwillinge immer noch toll. Bin also mal gespannt, was der Ultraschall morgen abend aussagt.
Insgesamt ist wirklich Geduld gefragt, die langen Wochen der Schwangerschaft auszuhalten. Ich bin ja gerne immer so, dass, wenn mir mal ein Gedanke gefällt, ich ihn sofort anpacken und erledigen will. Leider aber spielt da die Biologie ja nicht mit und ich bin ebenso wie Simone dazu verdonnert, die ganze lange Zeit abzuwarten bis man das Ergebnis mal zu sehen bekommt. Wir haben uns übrigens mittlerweile festgelegt, dass wir vorher wissen wollen, was es wird, ob ein Babybitz oder eine Babybitzine. ;-) Nicht, dass das was ändern würde, aber irgendwie würde dann zumindest ein kleiner Teil der Ungeduld bedient. Natürlich kann ich hier jetzt mal locker die Phrase dreschen, dass es uns eigentlich ja egal ist, hauptsache 'et is jesund'.
Beim Sichten der Babybekleidung letzten Samstag musste ich wieder mehrfach feststellen, wie sentimental ich bei so etwas eher belanglosem werden kann. Da muss nur so ein Mini-Shirt hängen auf dem steht "Mein Daddy ist stärker als deiner" und ich merke, wie das bei mir Wirkung zeigt. Da sag mal einer, nur die Frau hätte eine emotionale Berg- und Talfahrt vor sich... Das kann ich entschieden auch für den werdenden Vater bestätigen. Übrigens soll Klein-Bitzi jetzt etwa 4,5 cm sein (vom Scheitel bis zum Steiß) und grundsätzlich so ziemlich fertiggestellt - na ja bis auf einige Kleinigkeiten jedenfalls. Der Gedanke an die aktuelle Größe belustigt uns beide immer wieder. Letztens war es also etwa die Größe einer Weintraube und jetzt kann man wohl zu Recht schon von der kleinen Maus reden.
Langsam aber sicher geht jetzt auch die Phase los, in der wir die ersten Babyutensilien ansammeln. Meine Schwester Angela hat glücklicherweise einige Sachen von ihren zwei Prachtstücken eingemottet, die uns jetzt wieder zugute kommen. Und auch aus der Nachbarschaft winkt materielle Hilfe, da dort der kleinste (und knuffige) Sprenger-Nachwuchs Marie unserem Plandatum etwa zwei Jahre voraus ist. Perfekt also für einen Wäschedeal. ;-) Es ist wirklich sehr schön, von allen Seiten diese Unterstützung und Freude an unserem Glück zu spüren, die uns entgegengebracht wird. Klein-Bitzi wird hoffentlich dieses Glücksgefühl auch schon mitspüren (jedenfalls soll das laut Forschung so sein). Da kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Angst ist einer soliden Vorfreude auf das, was kommen mag, gewichen - und das ist gut so.
08.09.2005 (11+4=SSW12)
Tja - zwei Tage haben zum Scannen des Ultraschall-Bildes noch nicht gereicht, aber ich kann stolz verkünden, dass Babybitz und Mutter voll im Entwicklungs-Plan liegen und es allen Beteiligten nach Wunsch geht. Baby ist 4,6 cm groß von Kopf bis Steiß und hat schätzungsweise auch zwei Arme und zwei Beine gehabt, was ich so sehen konnte. Der Arzt hat beim Termin einen Vortrag halten müssen (wohl aus rechtlicher Verpflichtung), dass eine Fruchtwasseruntersuchung in kürze Sicherheit geben könnte, dass Klein-Bitzi keine Chromosomenschäden trägt. Richtig geraten hat er dazu aber nicht, sind doch die Wahrscheinlichkeiten relativ gering. Natürlich setzen sich Simone und ich immer wieder mit der Thematik eines möglichen behinderten Kindes auseinander. Aber wenn man sich früher um das Thema Gedanken gemacht hatte, war alles so abstrakt. Das Kind war quasi irgendein Ding, das ganz weit in der Zukunft irgendwoher kam und zu dem man nicht den geringsten Bezug hatte. Da war ein tragischer Entschluss irgendwie nie wirklich tragisch. Wenn ich mir aber heute vorstelle, mein Kind z.B. wegen eines Down-Syndroms weit vor der Geburt zum Tode zu verurteilen, hat das eine ganz andere Qualität. Frag mich heute und ich sage dir, das Kind da in Simones Bauch ist meins und ich will es auf jeden Fall haben, wenn es irgendwann mal da raus will. Wir werden es lieben und schaffen es schon, egal, was für Hürden dann auf uns warten. Es ist ja nicht so, dass ich nicht sowieso erwarten würde, dass auch ein kerngesundes Kind unser Leben völlig auf den Kopf stellt. Allein, dass wir die Gruppe der (wie ich heute gelernt habe) Dinks (= double income no kids) verlassen, wird schon für spürbare Änderung der Lebensumstände sorgen. Zum ersten mal in meinem Leben bin ich dabei einen Jahres-Finanzplan zu erstellen, damit ich als zukünftiger Alleinverdiener mal so ein wenig Budgetplanung für die Bitzfamily veranstalten kann. Am Ende werde ich noch erwachsen, auf den letzten Drücker bevor das Kleine da ist.
11.09.2005 (12+0=SSW13)
Jetzt sind sie also erst mal rum, die kritischen ersten zwölf Wochen und jetzt sollte auch eigentlich nichts mehr schief gehen. Hoffen wir also einfach, dass sich Simone an die Statistiken hält, die zum Thema existieren.
Heute waren wir bei Antje und Rene, die mit dem dreijährigen Eric und dem fünfmonatigen Mika schon ein paar Schritte weiter sind als wir. Der Nachmittag gab schon einen Einblick in das Tagesleben mit Kind aber vor allem hat es die Ungeduld gefördert, mit der Simone und ich dem Geburtstermin entgegenfiebern. Natürlich haben wir die zwei wieder mit zig Fragen bombardiert und wieder jede Menge neue Anregungen eingesammelt. Diese Endgültigkeit, mit der das Leben zu zweit bald ein Ende finden soll, beschäftigt mich übrigens weit deutlicher als ich dachte. Nicht, dass ich langsam kalte Füße bekommen würde, aber ich mache mir trotzdem Sorgen, ob ich wirklich dafür geschaffen bin, einem Kind in Kürze bereits ein angemessener Vater zu sein... Spät am Abend haben Simone und ich übrigens noch beschlossen, dass, sollte Bitzibaby ein Sohn werden, er mindestens der nächste Beckenbauer werden soll. Kann sein, dass der Gedanke ein wenig von der 60er-Geburtstagsfeier von ebendiesem geprägt war, aber man wird ja wohl träumen dürfen... ;-)

16.09.2005 (12+5=SSW13)
Nun denn - oben kann man das erste Foto von Babybitz sehen. Mit viel Kreativität erkennt man links den Kopf und rechts den Körper. Die Striche rechts oben sollen die Füße sein, die gemessen an den 4,6 cm Körpergröße lustige 1 cm groß sein sollen. Links die Striche über dem Kopf soll die Nabelschnur sein. Wir hatten erst einen besseren Blick auf's Baby, aber für den letztlichen Ausdruck des Arztes hatte es leider nicht noch einmal so gut hingehauen. Simones Umfang ist mittlerweile schon sichtbar mehr und es wird nicht mehr allzu lange dauern, da wird auch der ungeübte Beobachter sehen, dass sie schwanger ist. Vor lauter Terminstress bin ich die letzten Tage kaum noch dazu gekommen, dem Kleinen mal wieder ein wenig näher zu kommen. Streicheleinheiten des Mamabauches sind meist dem Pflegeöl zum Opfer gefallen, das sich Simone vor dem Einschlafen immer dick aufträgt. Irgendwie muss ich da langsam mal intervenieren. Nicht dass Babybitz noch meint, es hätte gar keinen Vater.
04.10.2005 (15+2=SSW16)
Dieser verflixte Jungenname hat es für Simone und mich wirklich in sich. Bei dem Mädchennamen hatten wir nie eine andere Option als "Greta". Da sind auch alle Unkenrufe egal, weil wir uns ganz einfach total einig sind. Es kann also nur dieser eine Name werden. Aber der Name für einen möglichen männlichen Nachwuchs entpuppt sich von Woche zu Woche als immer schwerer werdendes Unterfangen. Bei allen Anregungen, die wir so erhalten, war immer noch nicht der richtige Knaller dabei. Es gibt immerhin derweil eine 'Shortlist', die so um die 10 Namen enthält, die wir immerhin für möglich halten, aber weder sind wir uns einig, noch überzeugt auch nur einer dieser Namen uns beide völlig. Ich merke, dass das auf jeden Fall noch länger ein Thema sein wird.
Nächste Woche habe ich dann mal Urlaub und der Dachendausbau wird seinen Weg nehmen. Wenn die Tapeten dran sind und der Fußboden liegt, werde ich mit meinem Rechner also unter's Dach ziehen und dem Kleinen in der ersten neben Simones Arbeitszimmer Platz machen. Alle Vorbereitungen für den Nachwuchs laufen also noch völlig nach Plan. Mal sehen, wie lange das noch so bleibt. Im Moment sind alle Kinderladen-Besichtigungs-Trips bis auf weiteres gestrichen, da Simone Mitte November ihre Abschlussprüfung vor der (mittlerweile signifikant größeren ;-) ) Brust hat. Die Planungen rund um Babybitz sind damit eine Weile auf 'on hold' gesetzt. Diese Woche gibt es noch einen weiteren Arzttermin, an dem ich auch wieder teilnehmen werde. Bin schon gespannt, ob dann mehr zu sehen sein wird. Immerhin soll Minibitz jetzt schon 11 cm groß sein. Das Geschlecht kann man je nach Lage des Kindes unter Umständen auch am Donnerstag erahnen und wer weiß, vielleicht erübrigt sich ja die mühevolle Namenssuche dann von ganz allein.
09.10.2005 (16+0=SSW17)
Einen unspektakulären Arztbesuch später sieht die Welt immer noch rosig aus. Das Baby wächst, die Mutter auch und alle sind zufrieden. Simone darf jetzt auch wieder reduziertes Trainingsprogramm beim Fußball mitmachen, was sie mit großer Begeisterung dann auch letzten Donnerstag prompt getan hat. Ist schon lustig, sich vorzustellen, dass schon 12cm Baby in Simone stecken. Ihr fallen dann auch gleich die tollsten Vergleiche ein, aber lassen wir das hier, ich darf nicht... ;-) (Aber das Bild vom Halbblutprinz - Ende bleibt, basta! -> siehe NY-Bilder)
Diese Woche gab es dann auch die erste reine Schwangerschaftshose für Simone. Nachdem die 13 Jahre alten Hosen meiner Schwester den Eignungs-Test nicht überstanden hatten, da sie einen so extremen Karottenschnitt besaßen, dass Simones Knöchel schon fast eingeschnürt waren, stand schnell die Entscheidung, was modischeres zu suchen. Und wir hatten gleich Erfolg. Die neue Hose sieht auf den ersten Blick gar nicht nach Schwangerschaft aus, eher wie eine normale, aktuelle Hüfthose, unter der man einen dunklen Body trägt. Schließlich soll sich Simone ja auch in der Kugelzeit so wohl fühlen können, wie sie es sonst tut. Jedenfalls geht die Zeit, wo Simone die alten Jeans noch gepasst haben, langsam aber sicher dem Ende entgegen.
So - und wenn ich morgen mit einem Zugdraht vom Baumarkt auch zustande bekomme, dieses vermaledeite Netzwerkkabel vom Schlafzimmer auch noch das letzte Stück zum Dachboden rauf durch das dämliche Leerrohr gezogen zu bekommen, dann sind alle auch wirklich glücklich. ;-)
17.10.2005 (17+1=SSW18)
Oh Wunder des gestärkten Nylons, das Netzwerkkabel hat den Weg durch den Rest Wand nach oben genommen, dank ebendieses Zugkabels. Kann ich jedem nur empfehlen, falls euch Leerrohre Widerstand leisten. Die Wände sind fertig, der Boden ist drin und die Leisten dran. Ab sofort kann umgezogen werden. Das wird allerdings noch warten müssen, bis mein Rücken sich von dem Rumgekrieche wieder etwas erholt hat. Die Ferienwoche ging jedenfalls im (Tief-)Flug vorbei, aber ich habe wenigstens so in etwa das angepeilte Pensum im Haus absolviert. Jetzt noch die Klebereste von der Treppe runter und zwei Lampen dran, dann ist der Bau endlich fertig. Übrigens - nur mal so - Klebereste gehen am besten mit simplem Speiseöl weg. Das löst Kleber in der Regel einfach auf.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Nein - damit ist nicht Weihnachten gemeint, das schon allgegenwärtig scheint, sondern Simones letzte Prüfung. Mitte November geht es um die Wurst und bei allen Schwangerschaftsboni, die da kommen mögen, muss sie trotzdem sehr viel vorbereiten und lernen. Dieser Stress sorgt wohl im Moment auch vermehrt dafür, dass Simone schlecht in den Schlaf findet. Es bleibt zu hoffen, dass der Schlaf-Wach-Rhythmus, den Klein-Bitzi demnächst so langsam entwickeln soll, davon nicht beeinflusst wird. Meinen beeinflusst es jedenfalls nicht. Sehr zu Simones Verdruss, schlafe ich jeden Abend wie gehabt eine Minute nach 'Licht aus' ein. Hoffen wir mal, dass Babybitz davon ein wenig Talent abbekommt...
20.10.2005 (17+4=SSW18)
Na das hat ja toll funktioniert... Mein Rücken hat sich nicht erholt, sondern vorgestern abends mal einfach signalisiert, dass er keine Lust mehr hat. Beim Fassen nach einer Milchtüte im Keller hat's mich quasi von jetzt auf gleich erledigt. Ich konnte mich nur noch langsam nach hinten ablegen und lang auf dem Rücken liegend auf Simone und zwei Ibuprofen warten. Nach ca. 10 Minuten konnte ich mich zumindest wieder nach oben schleppen, aber der Schmerz ist auch heute noch präsent. Bis morgen inklusive bin ich also krank geschrieben und das so kurz vor dem geplanten MSV-Support-Trip nach München. Den werde ich wohl mehr liegend und vollgepumpt mit Medikamenten im Auto zurück legen, auch wenn es heute Abend schon um einiges besser geht. Der Arbeitstag morgen käme sicher zu früh, es sei denn ich könnte mein Heizkissen und meine Matratze mitnehmen für gelegentliche Krampfanfälle wie sie heute noch immer wieder vorkamen. Eine Nacht noch mit Ibuprofen und Tetrazepam und ich hoffe, dass ich bis Samstag irgendwie soweit fit bin, die Spielzeit im Stadion in München aushalten zu können. Die momentane Entwicklung stimmt mich zumindest mal vorsichtig optimistisch.
Knallergeballer jedenfalls musste auf seinen tapferen Achsen-Kämpfer diesmal verzichten und Simone leitet gerade das U11-Training bei Eintracht und gibt danach als Aushilfe Cheftrainerin der Damen ihren Einstand. Was so eine Schwangerenkarriere alles mit sich bringt...
Ach ja, Babybitz rührt sich noch nicht merkbar, aber das soll bei der ersten Schwangerschaft so völlig normal sein. Nachbarin Petra, die etwa zwei Wochen weiter ist, spürt wohl schon was. Sie hat übrigens eine interessante Namenstheorie aufgestellt, als sie erzählte, dass sie ihren Erstgeborenen erst gar nicht Lasse nennen wollten, aber als sie das Baby zum ersten mal sahen, beschlossen sie, dass es eindeutig nur ein 'Lasse' sein könne. Völlig spontan also. Mal sehen, zu was uns dann der erste Anblick inspiriert. ;-)
26.10.2005 (18+3=SSW19)
Nun denn, der Rücken war am Wochenende soweit unproblematisch, so dass ich auch die Medikamente nicht mehr benötigte. Es ist zwar noch nicht wieder alles Gold, aber wiederhergestellt bin ich letztlich. Der MSV hat natürlich wie erwartet verloren, allerdings wie er verloren hat, war nicht unbedingt erwartet. Das Stadion und das Wochenende waren indes trotzdem schön und vor allem denkwürdig, denn seit Samstag morgen kann man Klein-Bitzi live fühlen, wenn man das Glück hat, dass das Kleine wach ist. Ist schon ein lustiges Erlebnis. Einmal wurde ich richtig merkbar gegen die Hand gestubst. Ansonsten fühlt es sich so an als wenn jemand mit den Fingerkuppen ganz leicht von Innen gegen Simones Bauchdecke trommelt, wenn Babybitz aktiv ist, was allerdings noch recht selten am Tag zu sein scheint. Simone nimmt jetzt diese Wachphasen auch bewusst wahr und bindet mich auch ein, soweit ich dann auch anwesend bin. Natürlich lasse ich mir keine Gelegenheit entgehen, Kontakt aufzunehmen.
Ein weiteres denkwürdiges Ereignis kam dann noch am Abend des Spieles. Nach dem Abendessen am Aufzug des Hotels angekommen, hörte ich auf einmal hinter mir ein 'Georg'-Rufen. Kurz umgedreht und unser Nachbar Stefan vom Grünen Weg stand vor uns. Offensichtlich hatten unsere Nachbarn auch das Spiel besucht und sogar das gleiche Hotel ausgesucht. Zufälle gibt's... :-)
01.11.2005 (19+2=SSW20)
Zum Bergfest gibt es wenig Neues. Das Computerzimmer ist quasi fertig umgezogen. Diese Zeilen hier schreibe ich schon von unter dem Dach. Das Babyzimmer muss noch von ein paar Kleinigkeiten befreit werden, dann können die neuen Möbel kommen. Letzte Woche hat sich Klein-Bitzi weiter bei seiner Mama gemeldet, ich hatte allerdings nicht das Glück, das noch einmal aktiv mitzubekommen. Kunststück, bei etwa 20 Stunden Ruhezeit des Kleinen. Donnerstag ist der nächste Arzttermin mit Bild und eventuell der Erkenntnis, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Na dann schaun mer mal. Donnerstag mehr dazu...
04.11.2005 (19+5=SSW20)
Tja - Junge oder Mädchen? Wir wissen es immer noch nicht. Die Untersuchung am Donnerstag hat zunächst einmal ergeben, dass Babybitz bei allen Maßen, die man so nehmen konnte, ein Musterkind ist und alles völlig nach Plan verläuft. Man konnte schon z.B. Details des Herzen oder die Kopfform auf dem Ultraschallbild sehr gut erkennen, was wirklich faszinierend war. Rechtzeitig aber, als nach dem Geschlecht gesehen werden sollte, drehte sich Klein-Bitzi auf den Bauch und so in Simone hinein, dass absolut nichts mehr auszumachen war. Das Foto, das wir dann mitbekommen haben zeigt dementsprechend auch sehr schön die Wirbelsäule des Kleinen. :-) Der Arzt meinte, er hätte vielleicht was erkannt, wollte sich aber nicht festlegen. Junge oder Mädchen? Keine Ahnung, aber ein Scherzkeks wird es so oder so... :-) In vier Wochen gibt es also den nächsten Anlauf.
08.11.2005 (Heute ohne SSW)
Embryos sollen ja schon sehr früh die Gefühle der Mutter wahrnehmen. Ein interessanter, wenn auch langer Text dazu steht hier. Na ja - gestern jedenfalls dürfte Babybitz eine neue Emotion gelernt haben. Nachdem Simone im Zuge ihrer näher kommenden Prüfung sicher häufig einige Verunsicherung und Nervosität an das Kleine vermittelt, hat es gestern ersten Kontakt mit echter Trauer erlebt. Denn ohne jede Vorwarnung erreichte uns die Nachricht vom Tod meines Patenonkels "Schorsch", der auch zu Simone ein sehr liebevolles Verhältnis hatte. Noch den Tag zuvor hatten wir mit meinen Eltern über einen geplanten Besuch seinerseits bei uns gesprochen. Doch die Zeit hat uns einen tiefsitzenden Strich durch das Vorhaben gezogen. Leider wird unser Kind nie die Möglichkeit bekommen, diesen feinen Menschen kennenzulernen, der er war. Es war für mich immer ein Verhältnis gegenseitiger Hochachtung und Anteilnahme. Er war uns beiden wichtig und vermittelte sein und mein Leben lang immer, dass auch ich und später auch Simone ihm sehr viel bedeutet haben. Onkel Schorsch wird immer seinen Platz in unserem Leben behalten und wir werden unseren Kindern berichten, wie wir ihn wahrgenommen haben. Es tröstet mich persönlich ein wenig zu wissen, dass er in den Bewusstsein starb, dass ich bei Simone in guten Händen bin und wir in Rahm unseren Platz im Leben gefunden haben und auch noch auf dem Weg zu einer echten Familie sind. Uns und unseren Kindern wird er als großväterlicher Freund sehr fehlen.
20.11.2005 (22+0=SSW23)
Nun wissen wir es also doch. Vermutlich zumindest. Na ja, also nicht 100%ig sicher aber schon schon so weit, dass wir es hier mitteilen. Und das kam so: Simone hat über eine Kollegin den Kontakt zu einer jungen Dame erhalten, die auf der gerade in Düsseldorf stattfindenden Medizintechnik-Messe als Ultraschall-Modell arbeitet. Diese wiederum konnte Simone einen Termin an einem hochmodernen 3D-Ultraschall-Gerät organisieren, um einerseits auf der Messe die Möglichkeiten des Gerätes zu verdeutlichen, andererseits uns schon mal ein plastisches Bild von Babybitz zu liefern. (siehe rechts) Und auf der Messe war natürlich auch Fachpersonal, sowie -publikum und da war man sich "so sicher, wie man es sagen kann" dafür dass Babybitz eine Greta wird. Natürlich hat (ich gehe jetzt mal bis auf Widerruf davon aus, dass es ein Mädchen wird) Greta sich wieder so gut es ging versteckt. - Ich freue mich schon, Simone abends beim Suchen zu helfen, wenn die Kleine mal laufen kann. ;-) - Eng an Mama gekrallt und meist auch noch die Mini-Händchen vor dem Gesicht war sie wie schon beim letzten Arzttermin nicht bereit, mal eben alles sofort offen zu legen. Letztlich haben wir immerhin einige sehr hübsche und plastische Bilder erhalten, von denen rechts das gelungenste wiedergegeben ist.
Alle Beteiligten haben die neuen Informationen gut aufgenommen und Mama wie Baby wachsen und gedeihen. In der letzten Woche hat Simones Bauch für mich täglich sichtbar zugelegt. So langsam muss das Piercing aus dem Nabel in ein Flexi-Piercing umgewandelt und offenbar auch Simones Wintergarderobe noch um einen deutlich weiteren Mantel aufgestockt werden.
Greta bekommt seit Simones erfolgreicher letzten Prüfung zur Grundschullehrerin am vergangenen Mittwoch jeden Tag zwei mal die neue Spieluhr durch die Bauchdecke zu hören, die sie von Ansgar und Simone erhalten hat. Babies sollen sich nach der Geburt durch die vertrauten Laute schneller beruhigen können. Wir werden berichten, ob das dann so erkennbar ist. Demnächst starten wir dann auch mit Geschichten-Vorlesen, denn auch diese Wiedererkennung soll dem Baby den Einstieg ins echte Leben draußen leichter machen. Auch das werden wir natürlich genau beobachten.
06.12.2005 (24+2=SSW25)
Heute ist Nikolaus. Gestern habe ich mal umgesetzt, was Simone und ich am Wochenende in einer Reportage auf ARTE zum Thema 'Wie erlebt ein Baby die letzten Wochen im Bauch und die erste Zeit in der Außenwelt?' gesehen haben. Simones Mutter hatte uns glücklicherweise auf die sehr interessante Sendung hingewiesen. Dort haben Wissenschaftler z.B. die Wahrnehmung des Babies im Mutterbauch nachzustellen versucht. Dazu wurden Herzfrequenzen des Babies unter verschiedenen Einflüssen gemessen, wie z.B. unterschiedlicher Musik. Interessant war, dass die Art der Musik keine Rolle spielte, denn jedwede Stilrichtung hat das Baby nach der Geburt wiedererkannt und sich daran beruhigt - sei es Klassik(Harfe) oder Hardrock-Musik. :-)
Was ich aber am Sonntag getestet habe, war, dass das Baby auf äußere Stimulanz schon recht früh reagiert. Denn wenn man von außen auf den Mutterbauch klopft, kann man mit dem Baby schon gewissermaßen kommunizieren und sogar ein wenig spielen. Das hat mit Greta wunderbar geklappt. Ein paar Klopfer und genau an der Stelle kamen Tritte zurück. Dann eine andere Stelle probiert und zack, wieder Tritte. Einige Tritte waren wohl schon so fest, da hat die Kleine wohl schon mal den Vollspannstoß geübt. :-)
Übrigens war letzte Woche wieder ein unauffälliger Arzttermin, der auch die Mädchen-theorie nochmals untermauerte. Alles läuft biologisch feststellbar nach Plan. Mutter und Baby liegen voll im Trend.
20.12.2005 (26+2=SSW27)
Die Weihnachtszeit geht im Fluge voran und auch Simones und Gretas Entwicklung. Greta kann man jetzt täglich unter Simones nochmals gewachsener Bauchdecke wirbeln sehen. Das ist ein unheimlich lustiger Anblick. Ein wenig schade finde ich es mittlerweile, dass man als Mann dieses Erlebnis nie hat. Allerdings bin ich doch auch froh, dass nicht ich es bin, der die 40 Wochen Vollprogramm durchstehen darf. Da habe ich allergrößten Respekt vor Simone und wie positiv sie die Entwicklung nimmt. - Am Wochenende waren wir also zum letzten mal für längere Zeit ohne Kinderwagen im Urlaub. London war das Ziel und trotz aller Anstrengung hat glaube ich auch Simone ihr Studiums-Abschlussgeschenk sehr viel Spaß gemacht. Übrigens fahren die angeblich ausgemusterten Doppeldeckerbusse noch zu hunderten durch die Londoner Straßen. :-) Da habe ich bestimmt was falsch verstanden, dass das eingestellt worden sei. Flug und Stadtbesuch waren unkompliziert, wenn man mal von einer Blase an Simones (auch breiter gewordenem) Fuß absieht. Im größten Londoner Sportgeschäft gab es schon mal ein Andenken für die Kleine in Form ihrer ersten geplanten Baby-Schühchen von Nike in der winzigen Größe 17. Ach ja, der Bugaboo war der Kinderwagen, den wir am Wochenende dort mit Abstand am häufigsten gesehen haben. Das zeigt wohl, wie gut geeignet das Teil gerade für den Stadtverkehr ist und hat unsere Wahl nur noch mal bestätigt.
Letzte Woche haben wir zum ersten mal den Geburtsvorbereitungskurs in der Diakonie in Kaiserswerth besucht. Zwei der angehenden Mütter dort erwarten sogar Zwillinge. Ich bin mal gespannt, was uns da so alles vermittelt wird. Der erste Termin war eher so ein munteres Kennenlernen mit einem kurzen Überblick über die nächsten Wochen. Immerhin kenne ich jetzt schon die vier Phasen der Geburt. :-) Ihr auch? (Die Fachliteratur reduziert es auch ab und an mal auf nur drei Phasen)
Meine Vatergefühle nehmen schon ab und an konkretere Formen an und lösen teilweise zu den belanglosesten Triggern aus, dass mir schon mal richtig warm ums Herz wird bei dem Gedanken an die Zukunft zusammen mit unserer Tochter. Bis zum März ist es noch sooooo lang. Hoffentlich halte ich das überhaupt noch aus...
01.01.2006 (28+0=SSW29)
So - die vier Geburtsphasen sind also Eröffnungs-, Übergangs-, Austreibungs- (wie charmant) und Placenta-Phase. Mittlerweile haben wir auch gelernt, wie das Baby bei dem ganzen Geburtsprocedere den Weg durch das mütterliche Becken nimmt, wenn denn alles nach Plan läuft und Greta sich mit dem Kopf nach unten dreht. Wenn ich mich recht entsinne kann das bis zur 32. Woche dauern, bis das geschieht. Vielleicht aber ist es ja auch schon so - nächste Woche beim Frauenarzt finden wir das bestimmt heraus. Letzte Woche waren im Kurs dann die Wehen an der Reihe, natürlich völlig theoretisch. Opiate bildet die Frau also während der Geburt im eigenen Körper, hmmm? Interessant. Und wo hat die Natur hier hat an den Mann gedacht...?
Das letzte kinderlose Jahr haben wir also hinter uns gebracht. Es wird sicher nie wieder sein wie zuvor, aber wir freuen uns beide wahnsinnig auf die Zukunft. Ach ja - sollte Greta zu früh raus wollen, so sollte es ab sofort damit auch keine Probleme mehr geben. Beruhigend, das zu wissen.
07.01.2006 (28+6=SSW29)
Gestern war die neueste ärztliche Untersuchung mit Herztonmessung und ausgiebigem Ultraschall-Screening. Nachdem Simone also etwa 20 Minuten an diesem Herztonmessgerät hing und Greta im 20-Sekunden-Takt von unten gegen den ungewohnten Widerstand trat, ging es zum Ultraschall ins Behandlungszimmer. Die Herzfrequenz lag im Mittel übrigens so bei 135-140, was wohl okay ist. Na jedenfalls untersuchte der Arzt Gretas Organe sehr akribisch. Soweit schien alles nach Plan bis er am Herzen des Kindes ankam und dort einen 'white spot' entdeckte. Das müsse nichts heißen, so etwas käme oft vor, wurde uns gesagt. Dennoch brach er die Untersuchung ab und legte sofort fest, dass wir zur Sicherheit einen high-end 3D-Ultraschall mit besonderer Analyse machen lassen sollten. (Termin dafür ist der 16.1.) Ansonsten teilte er nur mit, dass das nichts bedeuten müsste, aber halt was bedeuten kann, was aber erst genau untersucht werden sollte. Wir sollten uns nicht sorgen.
Einige oberflächliche Recherche später hatte ich zurück im Büro mehrfach gelesen, dass das sehr häufig ein Indiz für Trisomie 21 ist.
Down-Syndrom? - Das saß erst mal. Ich musste mittags zu einem Zahnarzttermin, der mich zunächst in der Luft hängen ließ. Eine Stunde lang schwirrten meine Gedanken um die Tatsache, dass bei Greta offensichtlich erhöhtes Risiko des bekannten dritten 21er Chromosoms existiert. Kurz vor dem Verlassen des Büros hatte ich auch noch von diversen Erlebnissen mit den anderen Chromosomenstörungen (13,18) gelesen, die mich schon fast in Richtung Depression trieben. Eine lange Stunde später setzte ich meine Internetsuche fort und fand zum Glück ganz nüchterne Betrachtungen des sog. Golfballphänomens oder des einzelnen white spots. Im Grunde wird gesagt, haben viele Babies dieses Phänomen im Laufe der Schwangerschaft. Bei einigen bleibt es bis nach der Geburt, bei anderen verschwindet es auch schnell wieder. Was es genau ist, lässt sich wohl auch heute noch nicht eindeutig sagen, da dieser white spot viele Günde haben kann. Letztlich ist es wohl so, dass dieses Phänomen häufiger bei Down-Kindern auftritt als bei normal entwickelten. Allerdings ist es wohl auch so, dass neue Ultraschalltechnik diese Spots eher sichtbar macht und das Phänomen dadurch erst überhaupt eine Bedeutung erhalten hat. Hört sich alles zunächst schlimm an, ist es aber erst mal gar nicht. Denn die Zahlen im Internet differieren sehr stark und die expliziten Down-Fälle mit dieser Diagnose stehen einer überwältigenden Mehrheit an völlig gesunden Kindern gegenüber.
Als Quintessenz bleibt, dass ohne weitere Indikationen kein ernster Verdacht auf tatsächliche Trisomie 21 vorliegt und die hatte Greta bislang ja nicht. Also, nervös sein dürfen wir, aber Angst haben brauchen wir nicht. Und wenn, dann werden wir die Situation trotzdem anpacken und meistern, da bin ich, da sind wir uns sicher. (Infolink)
Derweil gibt es zu Greta zu sagen, dass sie vehement jeden Widerstand bekämpft, der sich Simones Bauch stellt. Ein kurzer Druck mit der flachen Hand auf Simones Kugel meinerseits gibt umgehend mindestens einen ordentlichen Kick zurück. Außerdem trommelt die Kleine wohl immer ausgiebig von innen gegen die Matratze, wenn Simone abends auf der Seite liegend einschlafen möchte. Ich find's lustig, bei Simone bin ich mir da nicht so sicher. ;-)
Im geplanten Kreißsaal waren wir auch diese Woche. Sehr angenehm dort, trotz der Raumtemperatur von etwa 28 Grad. Geburtsutensilien und -positionen wurden vorgestellt und der genaue Ablauf besprochen. Wir sind schon gespannt auf die neue Relaxlandschaft, die die Kaiserswerther Diakonie gerade anbaut und die bis zum Februar fertiggestellt sein soll. Das würde ja alles sehr gut passen...
Ach ja, Kinderwagen und Babysitz sind geordert, das Babyzimmer hängt immer noch in der Schwebe. Der Janosch-Möbelhersteller hat wohl seine Produktion ins günstigere Polen verlegt. (natürlich nicht ohne gleichzeitig die Preise anzuziehen) Einen Liefertermin gibt es trotzdem noch nicht. Abwarten ist angesagt. Aber darin sind wir ja geübt.
10.01.2006 (29+2=SSW30)
Gestern Abend haben wir mal wieder die Wissenschaft überprüft. :-) Ab jetzt irgendwann soll Greta ja neben dem Hören auch das Sehen zumindestens so weit entwickelt haben, dass sie hell und dunkel auseinander halten kann. Was liegt da näher, als den Test mit einer lichtstarken Taschenlampe selbst zu machen. Gedacht, getan, hat Simone unsere Flutlichttaschenlampe für den Müllweg (wir haben ja immer noch keine Straßenbeleuchtung, und ehe sich wer den Hals bricht, liegt halt diese Taschenlampe immer an der Haustüre - regelmäßig benutzt wird sie aber nur, um die Mülltonnen im Dunklen vorn an die Straße zu bringen) mal direkt auf den Bauch gehalten und siehe da, zielgerecht kamen Boxhiebe zurück. Selber Test an anderer Stelle und wieder ging es zielgerichtet gegen die ungewohnte Lichtquelle. Damit stufen wir das jetzt mal als erfolgreich getestet ein.
17.01.2006 (30+2=SSW31)
Entwarnung, Entwarnung, Entwarnung. - Na ja, bei aller Gelassenheit wurde mir vor dem Termin gestern dann doch noch mal etwas mulmig und Simone war sogar richtiggehend schlecht. Wir trafen uns gegen 15.30 Uhr bei mir am Büro, bevor es gemeinsam zur Pränataldiagnostik in Düsseldorf-Zentrum ging. Dort angekommen war die innere Unruhe dann doch recht hoch, muss ich sagen. Man weiß ja, dass alle werdenden Mütter dort wegen potenzieller Probleme vorsprechen, die zum Teil auch recht heftig sein können. Dementsprechend angespannt nimmt man auch die Atmosphäre wahr. Ein Paar verließ die Räumlichkeiten bevor wir ins Sprechzimmer durften auch Arm in Arm weinend. Das drückte meine Stimmung sofort auch nochmals.
Für die Untersuchung und Diagnose nahm sich die Ärztin recht viel Zeit und bestätigte nochmals das schon im Internet recherchierte. Greta ist insgesamt normal entwickelt, es bestehen daher keinerlei Anzeichen zur Sorge und der weiße Fleck im Herzen sei nur eine kristalline Anlagerung. Allerdings gab es dann schon wieder eine zusätzliche Erkenntnis zu Gretas Entwicklung, und zwar, dass sie einseitig ein zweites Nierenbecken besitzt. Das ist soweit nichts Schlimmes und stellt einfach nur eine Spielart der Natur dar. Beruhigt konnten wir also von dannen ziehen. Geprägt von der bedrückten Atmosphäre stellte sich bei mir nicht wirklich Jubelstimmung ein, wenngleich ich natürlich innerlich befreit war durch diese positive Untersuchung. Erleichtert ging es ab zum Pizza Hut zum All-you-can-eat. :-)
Nebenbei denken Simone und ich mehr und mehr darüber nach, bei einem möglichen zweiten Kind nur noch die drei Hauptscreenings beim Frauenarzt machen zu lassen und den Rest mit einer Hebamme durchzuführen. Der Diagnosewahn ist uns jetzt schon zuwider. Es ist doch so, dass man, je genauer man guckt, immer mehr Eventualitäten und Möglichkeiten aufgedeckt bekommt, die sich sowieso nur zur Sorge der Eltern entwickeln und dir nie und nimmer helfen können. Mal sehen, was wir machen. Vielleicht beginnen wir auch schon beim nächsten Arzttermin damit, ihn zu bitten, den Ultraschall diesmal wegfallen zu lassen. Wie auch immer - jetzt kann erst mal wieder Ruhe einkehren, für uns und für Greta.
30.01.2006 (32+2=SSW33)
Na bitte - den Ultraschall hat Simones Arzt schon von alleine nicht bemüht. Beruhigend. Ansonsten ist alles ruhig vor dem Sturm. Es gibt auch nichts Neues an der Babyzimmerfront. Immer noch haben wir kein Lieferdatum und auch Babyschale und Kinderwagen sind noch im Rückstand, das aber ganz nach Plan. Ein Reserve-Babybett haben wir mittlerweile aus der Nachbarschaft bekommen. Zum Ausgleich werden wir den Erstgeborenen zum MSV mitnehmen und hoffentlich direkt zum eingefleischten Fan machen. :-) Wenn er ganz viel Glück und Simone ganz viel Pech hat (na ja, natürlich nur terminlich gesehen), dann kann er die Bayern sehen und Simone nicht. Die spielen nämlich auf dem errechneten Geburtstermin in Duisburg. Allerdings bestünde dann auch durchaus eine Chance, dass auch ich das Spiel nicht sehen kann. Natürlich hängt die Geburt eine ganze Ecke höher, aber ich hätte nichts dagegen, wenn Greta wie die meisten Babies nicht exakt am ausgerechneten Termin käme. ;-)
So langsam wird alles an Bewegung immer schwerer für Simone. Ich versuche sie nach Kräften zu bremsen, wobei ich da mal mehr und mal weniger Erfolg verzeichne. Heute verabschiedet sich Simone übrigens aus dem Berufsleben und das mal mindestens für ein komplettes Jahr. Die Kinder werden ihr vermutlich auf die Tränendrüse drücken, aber sie hat ihnen ja bereits versprochen, mit dem Kind immer mal wieder vorbei zu schauen.
Bei mir selbst wächst und wächst die Ungeduld gepaart mit den Ängsten darum, dass jetzt alles gut geht mit dem ganzen Gebären und so. :-) Immerhin haben wir jetzt im Kurs alle Phasen durchgewälzt und mir ist halbwegs bewusst, was für ein Knochenjob auf Simone und Greta wartet. Wahrscheinlich packen die beiden das ganz locker weg und ich lieg im Kreissaal in der Ecke. :-) Na ja - wir werden es erleben...
15.02.2006 (34+3=SSW35)
Gestern war die Zeit gekommen, Simones Weihnachtsgeschenk einzulösen. Bei "The Face" in Düsseldorf gab es eine Fotosession, die eine Menge sehr schöner Bilder hervorgebracht hat. 'mydays.de' hat eins der teilweise doch recht abstrusen Angebote in dieser Richtung im Programm, für das ich mich vor dem Heiligen Abend entschieden hatte. Spontan fand Simone die Idee damals sehr gut, was sich aber kurz vor dem vereinbarten Termin langsam in Bedenken entwickelte, ob es nicht besser gewesen wäre, die Fotosession erst nächstes Jahr wahrzunehmen. Die vor einigen Monaten erstandenen Schwangeschaftssachen, die noch so richtig cool ausssehen, wie z.B. ihre Citizen of Humanity Hose wurden nämlich täglich knapper und auch das fototaugliche Schuhwerk geriet unter der laufenden Wassereinlagerung immer mehr unter Druck. Letztlich sind wir vergangene Woche noch einmal für Foto-taugliche Oberbekleidung losgezogen und haben auch prompt noch etwas gefunden. Und - Simone konnte ihre Lieblings-Jeans noch tragen, sowie auch die Wunsch-Stiefel. Die Vorzeichen waren also perfekt.
Im Studio erwartete uns ein junger Fotograf mit einem ebenso jungen Team. Nach anfänglicher warm-up Phase gelangen ein ganze Reihe sehr schöner Bilder, die einerseits Simone sehr gut trafen und andererseits auch den Bauch klasse in Szene setzten. In Absprache mit Simone werden wir sicher ein, zwei Bilder hier mal präsentieren. Am Ende jedenfalls war sich Simone doch wieder sicher, dass es eine gelungene Idee war, diese Zeit einmal professionell abzulichten. In ein paar Wochen kommt dann noch ein speziell aufgearbeitetes Foto, auf das wir noch einmal besonders gespannt sind. Zu erwähnen bleibt noch, dass der Fotograf recht erstaunt war, wie locker Simone die ein oder andere Pose hinbekommen hat. Er hätte schon nicht schwangere jugendliche Mädchen da gehabt, die hätten nicht annähernd so gut performt.
Sagte ich schon, dass Simone weiterhin beeindruckend gut in Form ist und immer noch alles nach Wunsch läuft? :-)
Ach noch was - wenn jemand mal solch ein Shooting machen will - nehmt Kleidung in möglichst vielen verschiedenen Helligkeitsstufen mit. Nur so ein Tipp... ;-) Nicht wahr, Simone?
20.02.2006 (35+1=SSW36)
So langsam wird es ernst. Greta hat ganz offensichtlich mit dem knapper werdenden Platz zu kämpfen, wenn man die zum Teil doch recht kräftigen Ausbuchtungen in Simones Bauch bewerten will. Und so langsam macht es auch den Anschein, als ob das Kind sich Millimeterweise absenkt. Die Untersuchung heute war unauffällig, so dass wir der Geburt immer noch entspannt entgegen sehen können. Wehen gibt es scheinbar noch keine, nur eine Lederallergie macht Simone geringfügig Sorgen, kann sie doch deshalb ihre Lieblingsstiefel nicht ohne Abkleben der Hautstellen tragen. Neue Allergien sind nichts ungewöhnliches im Laufe einer Schwangerschaft und es gibt definitiv unangenehmere als Simones.
Freitag waren wir mit meinen Arbeitskollegen im Mongos im Düsseldorfer Medienhafen. (www.mongos.de) Da ich nicht ganz so kompliziert bin wie Simone, wenn es um's Essen geht, war es vor allem für Simone fraglich, ob sie dort was passendes findet. Nach den drei Stunden nach denen man das all-you-can-eat Programm zwangsweise beenden muss, war aber klar, dass Simone und meine Wenigkeit bei aller Exotik zufrieden nach Hause gehen konnten. Allerdings waren wir uns auch einig, dass die 20,- € für das Buffet in unser beider Augen trotz aller Zufriedenheit anderswo besser angelegt werden kann. Mongolisches Barbecue, deutsch interpretiert verliert hat doch in der Regel gegen unsere oben eingelinkten Favoriten.
Nach einigen USA-Trips in Folge wird es dieses Jahr also tatsächlich ein erster Familienurlaub zum Relaxen in Tirol. Der Achensee wird im Sommer unser Ziel und wir freuen uns schon auf dieses Erlebnis. Die Wanderrouten der Region kann man online schon nach Kinderwagentauglichkeit filtern. Das ist enorm praktisch für einen Planungsweltmeister wie mich.
21.02.2006 (35+2=SSW36)
Endlich mal eine unkomplizierte Vollzugsmeldung. Kinderwagen und Babyschale für's Auto sind da. Somit können wir dann auch sicher stellen, dass Mutter zusammen mit Kind ordnungsgemäß nach Hause kommen können, wenn der große Tag da war. Gestern Abend hat Greta uns wieder mal an der Nase herum geführt. Immer, wenn wieder so eine Mega-Ausbuchtung an Simones Bauch einen Fuß, ein Knie oder den Po der Kleinen deutlich zeigte, versuchte ich die Kamera zu zücken und das festzuhalten. Aber pünktlich zum Scharfstellen der Aufnahme war alles immer wieder spiegelglatt. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob die Berichte wirklich stimmen, dass die Babies einen 'draußen' nicht sehen können. ;-)
08.03.2006 (37+3=SSW38)
Huiuiuiuiui, die Spannung steigt. Ich habe mal einfach getippt, dass es nächsten Dienstag schon so weit ist. Keine Ahnung, warum, aber irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass die Kleine es noch lange in Simones für mich vorher unvorstellbar großem Bauch aushält, auch wenn Simone noch keinerlei Wehen zu haben scheint (ich sag das mal so, weil die Anzeichen für die ersten Wehen in der Literatur doch recht schwammig sind). Siehe z.B. den "Jetzt geht's los"-Link
Gestern hat Simone dann endlich auch die notwendigen letzten Dinge für die Entbindung besorgt (auf dem Weg zur Klinik ist meines Wissens nach ja auch kein dm-Markt...). Na und passend zum Bitz'schen Familienglück bekommen wir jetzt wohl doch das Babyzimmer noch diese Woche. :-)) Statt des dreitürigen Schrankes wird es dann zwar nur der zweitürige, aber der passt dafür dann auch an einer anderen Stelle ins Zimmer, was nicht unbedingt schlecht ist. Ich sag's ja immer - keep cool. Das wird schon. Einen warmen Komplettanzug haben wir letzte Woche übrigens nach lächerlich langer Suche (warum gibt es überall 1000 Produkte für Neugeborene im Bekleidungssegment, aber so gut wie keine warmen Overalls - und das mitten in dem Schwachsinnswinter, den wir hier und heute bis Mitte März haben?) noch glücklicherweise gefunden und noch glücklicher waren wir, dass er auch noch richtig süß aussieht. Und mittlerweile konnte ich Gretas Ausbuchtungen an Simones Bauch endlich festhalten. Ich hab einfach vorher nichts gesagt, die Kamera gezückt und schon hat es geklappt. Hehehe...ausgetrickst ;-)
Die Anspannung vor der veränderten häuslichen und Lebenssituation ist schon sehr konkret vorhanden. Langsam reicht es auch mit der Warterei. Die Tage und Wochen ziehen sich wie Hubbabubba so etwas von extrem in die Länge, dass einem die Zeit der Schwangerschaft wie gefühlte drei Jahre vorkommen. Für mich ist die Situation so ein wenig mit der zu Unizeiten vergleichbar, als man diverse Prüfungsergebnisse nachsehen ging, die keinen festen Termin hatten und man auf der Fahrt zur Uni noch nicht wusste, ob man jetzt gleich das Resultat weiß oder nicht, geschweige denn, ob man, wenn man es weiß, bestanden hat oder nicht. Ja - ich glaube, das trifft die Gemütslage am besten. Wir warten auf das Ergebnis und darauf, ob wir bestanden haben... Also - helft mal ein wenig mit Daumendrücken bitte...
15.03.2006 (38+3=SSW39)
Der Tag der Tage könnte täglich sein (was für ein Satz). Mein Tipp war es schon mal nicht. Und das zum Leidwesen von Simone, deren Füße täglich noch ein wenig mehr Wasser zu speichern scheinen. Mittlerweile sehen die Füße so ein wenig nach Bart Simpson oder einem Playmobilmännchen aus. Das klingt lustiger als es ist. Passendes Schuhwerk wird immer schwieriger und natürlich das Laufen als solches auch nicht unbedingt bequemer, obwohl ja mehr Polster da ist. (was passiert eigentlich, wenn bei den aktuellen Temperaturen das Wasser in den Füßen gefriert? ;-) )
Apropos Temperatur - was der März dieses jahr hier abzieht, ist wirklich lächerlich. Ständig fällt immer wieder neuer Schnee, wenn man gerade Hoffnung bekam, dass dieses Schmuddelwetter mal ein Ende findet. Und der größte Witz ist dabei noch, dass der Kram nicht liegen bleibt. Ja wenn schon Schnee, dann doch richtig, oder?
Ich verstehe Greta vollkommen, dass sie erst mal vernünftiges Wetter haben will, bevor sie den großen kurzen Weg antritt. Sie macht das schon ganz richtig so.
Auch wenn die Kohlen immer heißer werden, auf denen wir sitzen.
20.03.2006 (39+1=SSW40)
Nun sind wir also in der Zielwoche angekommen. Statistiken sagen, dass etwa 68% der Kinder innerhalb von plus oder minus 10 Tagen um den errechneten Termin herum geboren werden und nur kleine vier Prozent genau am berechneten Tag. Beeinflussen kann man es eh nur bedingt, daher sind Simone und ich einfach weiter gespannt, wann es endlich ernst wird. Eine richtige ernsthafte Wehe hatte Simone übrigens Ende letzter Woche in der Nacht, so dass wir zumindestens sagen können, dass sich so langsam was tut. Der Babyindikator auf der Startseite zeigt ja auf einen Blick, was los ist. Ich habe mir auch fest vorgenommen, vor der Abfahrt zur Klinik den Status dort noch schnell neu zu setzen und das gleiche auch noch einmal nach der Geburt zu machen. Theoretisch ist der Leser dieser Seiten damit immer topaktuell informiert. Vorbereitet ist demnach alles - jetzt muss ich in der zu erwartenden Hektik nur noch ans Update denken.
Das Zimmer haben wir gestern noch mit zwei neuen Einlegeböden für den kleineren Schrank und einer rundum laufenden Bordüre ausgestattet und so gefällt es uns jetzt sehr gut - eine Kombination aus Janosch und Disney-Motiven - sieht absolut nach Baby aus und nebenbei auch nach Bitz. ;-) Passt also schon. "Mickey meets Tigerente"
23.03.2006 (39+4=SSW40)
Es wird ernst. Ab etwa 1 Uhr liefen die Wehen bei Simone los. Weiter geht's im nächsten Teil. Die Berichte aus der Schwangerschaft sind damit beendet.